Speech delivered at the conference “Challenging Capitalist Modernity II: Dissecting Capitalist Modernity–Building Democratic Confederalism”, 3–5 April 2015, Hamburg. Texts of the conference are published at http://networkaq.net/2015/speeches


Dr. Muriel Gonzáles Athenas ist Aktivistin in feministischen, antirassistischen und autonomen Netz-werken. Seit zwei Jahren arbeitet sie mit der kurdischen Frauenbewegung in Deutschland für einen neuen Aufbruch in emanzipatorischen Bewegungen. 2013 eröffnete sie in mehreren katalanischen Städten die Ausstellung “…damit die Freiheit keine Utopie bleibt!” über aktuelle Positionen der kurdi-schen Bewegung. Sie ist Historikerin und arbeitet als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universi-tät zu Köln. Ihre wissenschaftlichen Schwerpunkte sind Geschlechterforschung, Arbeit und Kapitalis-mus, eurozentrische Geographien, feministische Epistemologie und historiographische Methoden.

Scientism—Re-colonization of the Mind

Ich freue mich das Thema der Kolonisierung des Denkens mit Aktivistinnen der kurdischen und Befreiungsbewegung diskutieren zu können und möchte mich auf diesem Wege nochmal herzlich für die Einladung bedanken.

Warum brauchen wir eine kritische und m.E. feministische Epistemologie? In neueren For-schungen, in denen nun auch Erkenntnisse der radikal-feministischen Bewegung eingearbeitet wurden, wurde nach der politischen Funktion von (Natur-)Wissenschaft gefragt. Dies baute auf der Erkenntnis auf, dass die Interpretation und Legitimierung sozialer Ungleichheit als na-türliche Differenz in den Wissenschaften definiert wurden. Dieses ist nicht allein mit Mitteln der Ideologiekritik aufzulösen, da die Ungleichheiten in den Erkenntnisstrukturen im Objekti-vitätskonzept selbst verankert sind und damit naturalisiert werden. Daher ist es Anliegen der feministischen Wissenschaftsforschung, die Geschlechterdifferenz als Subtext, als Epistemo-logie, der Wissenschaftsgeschichte sichtbar zu machen. Aber nicht nur das Feld der Ge-schlechterverhältnisse und ihre Asymmetrien wurden in den Fokus der Kritik gestellt, auch andere Bereiche der dominanten gesellschaftlichen Wissensproduktionen wie Nationalismus, Wissenschaft, Sexismus, Religion etc. wurden kritisch beäugt. Zu Recht weist auch Abdulah Öcalan in seinen analytischen Schriften, die leider zum großen Teil noch nicht ins Deutsche übersetzt wurden, immer wieder auf diese Kategorien hin und kritisiert diese als Denkmuster und soziale Praxen die zu überwinden sind. Der Ansatz dieses Vortrags versucht noch ein stückweit hinter diese Kategorien zu blicken und fragt nach Bedingungen der Wissensproduk-tion, nach selbstverständlichen Denkschematas, nach der Matrix westeuropäischer Denkart.

Grundsätzlich muss zu Beginn festgestellt werden, dass die heutigen Gesellschaften durch-drungen sind von Mechanismen, Erkenntnissen, Diskursangeboten, Instrumenten die sich auf Wissenschaft beruft. Die Bedeutung von Wissenschaften hat seit der europäischen Aufklärung immer mehr an Bedeutung gewonnen. Diese unangefochtene soziale Stellung von Wissen-schaften oder Wissenschaftlichen Erkenntnissmodellen gilt es zu betrachten und ihren Zusam-menhang zu asymmetrischen Gesellschaftsstrukturen zu analysieren.

Im Folgenden werden die historischen Entwicklungen einiger wirkungsmächtiger Epistemolo-gien der Wissenschaften erläutert, um anschließend einige Ansätze und Modelle der feministi-schen Epistemologie zu besprechen.

Die Konstruktion der Wissenschaften

Wie ist es zu den herrschenden Paradigmen und Epistemen der modernen Wissenschaften ge-kommen? Am Beispiel der Geschichtswissenschaft und der Kategorie Geschlecht möchte ich diesen Prozess exemplarisch erläutern.

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde in den Universitäten und gelehrten Kreisen offen darüber nachgedacht wie eine Theorie der Geschichte und Historiographie auf neue konzeptionelle Beine gestellt werden könnte. Ich erinnere daran, wir befinden uns mitten in den Auseinandersetzungen der nationalstaatlichen Entstehungsgeschichte vieler Länder Euro-pas, Westeuropa hatte ihre Glaubenskriege hinter sich gelassen und die Regionen säkular auf-geteilt, die Welt schien „entdeckt“ und erschlossen zu sein und nun wurde sie politisch aufge-teilt, neue Technologien der Massenproduktionen wurden auf den Markt gebracht, die Kate-gorie Arbeit setzte sich in der Westeuropäischen Gesellschaft zum normierenden und struktu-rierenden Dispositiv, durch die allgemeine Mobilität und die Alphabetisierung breite Teile der Bevölkerung machte zu dem eine „Verwissenschaftlichung“ (oder Verbreitung von „Wissen“) der okzidentalischen christlich geprägten Gesellschaften möglich.

Die Geschichtswissenschaft sah sich nun in ihrem Projekt der Theoretisierung vor die Heraus-forderung gestellt die Fülle der Erscheinungen in Raum und Zeit in eine kommunizierbare Ordnung zu bringen. Abstrakt gesagt, setzte man auf ein hierarchisch gedachtes Verhältnis des ganzen zu den Teilen, des Allgemeinen zum Besonderen als auf die Vorstellung von der Gleichrangigkeit des Verschiedenen. Praktisch bedeutete dies: Die Neukonzeptionierung der Lehre vom Menschen setzte dabei auf zwei folgenreiche Hierarchisierungen. Die im kultur-vergleichende eingesetzte Erziehungsmetapher, der Europäer des christlichen Abendlandes als Erzieher der Menschheit und damit höher platziert als alle anderen Menschen. Die Analogien zwischen Erziehung des Kindes und den Entwicklungsabfolgen der Menschheitsgeschichte waren zahlreich (beispielsweise Gotthold Ephraim Lessings „Die Erziehung des Menschenge-schlechts“). Und als zweite Hierarchisierung – durch die Ausarbeitung einer Sonderanthropo-logie des Weibes – das Allgemeine des Menschsein im männlichen Geschlecht zu sehen und dabei überhaupt die Konstruktion einer auf bestimmten Maskulinität. Beispielsweise wurde der von den Medizinern und Biologen gestalteten neuen Gynäkologie das weibliche Ge-schlecht zugeordnet, dahingegen das männliche Geschlecht von den unterschiedlichen kogni-tiven Bemühungen erfasst und in diversen akademischen Disziplinen verhandelt.

So ist es nicht verwunderlich, dass was im 19. Jahrhundert in den Nationalstaaten als universi-täre Geschichtswissenschaft etabliert und als wissenschaftlich erforschte Geschichte galt im-mer mehr an Bedeutung gewann, dass Frauen in dieser als Geschichtsschreiberinnen über-haupt nicht vorkamen und als Gegenstand des historiographischen Interesses nur selten vor kamen. Damit spiegelten und zementierten die wissenschaftlichen Geschichtsvorstellungen immer wieder die anthropologische Grundannahme, dass das weibliche Geschlecht mehr der auf unveränderbare Dauer angelegten Natur, denn der dem historischen Wandel zugewandten Kultur angehöre. Die in dieser Zeit neuartige Verständigung über allgemeine Geschichte und mit der Durchsetzung verbindlicher Konzepte und Methoden einhergehende Verwissenschaft-lichung der Geschichtsschreibung verbaute langfristig den wissenschaftlichen Zugang zur Ge-

schichte der Geschlechterverhältnisse und fokussierte sein Hauptsubjekt: den weißen, westeu-ropäischen christlich Mittelschichtsmann.

Als die Frauen Zugang zu den Wissenschaften und Politik erhielten, hatten die starren Ge-schlechterrollen des 19. Jahrhunderts bereits einen erheblichen Teil ihrer Funktionen erfüllt und den Frauen ihre Rolle zugewiesen. Sie wurden teilweise nicht mehr so starr gehandhabt und man ließ Frauen beispielsweise an den Universitäten zu. Dennoch änderten sich die Kon-struktion des Weiblichen bis heute kaum. Sie sind ahistorisch angelegt und überdauern daher auch unterschiedliche historische Momente, den die sog. Natur der Frau überdauert alle ge-sellschaftlichen Ereignisse. Diese Konstruktionen, obwohl sie nicht den historischen und so-zialen Erfahrungen von Frauen entsprechen, bilden ein Verweissystem, das die Hierarchie der Geschlechter sichern hilft. So wird aus feministischer Wissenschaftsperspektive und Kritik das Geschlechtermodell als Funktions-, Positions- und Verhältnisbegriff verstanden, der ande-re Kategorien sozialer Strukturierung wie Klasse/Schicht und Ethnizität durchquert und diese dabei auf spezifische Weise profiliert.

Die Postmoderne hat keine weitere Gleichberechtigung gebracht, obwohl uns der öffentliche und dominante Diskurs dies zu vermitteln versucht. Die Politik der universalen Prinzipien oder auch globalisierten Bezüge hat ihre totalitären Züge längst offenbart, über das Instrument der Vergesellschaftung wurde aus der Idee der Gleichheit die Verkehrung zur Angleichung be-trieben, ins Auslöschen der Differenz, und war oft gleichbedeutend mit der Vernichtung der Andersartigen.

Bei diesem Prozess wurden folgende Paradigmen oder besser gesagt Epistemologien, also Denkschemata den modernen Wissenschaften zugrunde gelegt:

-Dichotomien, binäres Denken: Die Spezifik und Funktionsweise von modernen Gesellschaf-ten, modernen Lebensformen, modernen Wissens werden beschrieben mit Dichotomien. Da-bei werden Begriffspaare gebildet die konstituierend für unser Denken sind: Staat/Familie, Mann/Frau, Erwachsener/Kind, Individuum/Gesellschaft, Natur/Kultur, Gleichheit/Differenz, Universalität/Partikularität, mechanisch/organisch, Selbstbezogen/Solidarisch, Gemein-nutz/Eigennutz und daraus resultierend Moderne/Postmoderne. Diese Liste ließe sich endlos weiter führen. Bei dieser Dichotomisierung von Erfahrungen und Konzepten, also von sozia-ler Praxis und Theorie, wird Differenz reduziert auf funktionale Aspekte und ein Vereinheitli-chung von Lebensaspekten hergestellt. Da diese Konzeptualisierungen auch nicht hierarchie-frei gedacht sind, funktionieren sie auch als Motor für die Ausdifferenzierung gesellschaftli-cher Subsysteme. Beispiel: Frauen – Natur – Privatheit – Familie > Bezugssystem für Frauen.

– Fortschrittsdenken – Positivismus: Entwicklung der Menschheit im Sinne des Fortschritts. Entdeckungen, Erfindungen, aber Kriege, Politiken stehen im Zeichen des Fortschritts der Menschheit. (meine Vorrednerinnen haben diese bereits erläutert)

– Subjektpositionen: Das einheitlich, identische Subjekt. Das bewusst rational und in sich lo-gisch agiert: es funktioniert wie ein Sonnensystem und beansprucht universelle Deutungsho-heit. Der Mann und sein Wirken als Allgemeingeschichte und Vorlage für jedwede Matrix.

– Lineare Geschichte: Zielgerichtet, ungebrochen, sich selbst reproduzierend. Vor allem muss sie jeder Subjektivitätskritik standhalten können.

Es gibt bereits aus der feministischen Frauen- und Geschlechterforschung zahlreiche Ansätze diesen Paradigmen andere Geschichte entgegenzusetzen:

Isabel V. Hull hat sich einem Kernthema der politischen Geschichtsschreibung zugewandt: Die Entstehungsbedingungen und Wirkungen frühneuzeitlicher Staatlichkeit in Deutschland. Sie kommt, entgegen der Modellvorstellungen von Historikern des Absolutismus die diese Entstehung mit dem Konzept der Sozialdisziplinierung verbunden haben, auf eine differenzie-rende Geschlechterpolitik der frühneuzeitlichen Staaten, die nicht durchgängig im Sinne männlich-patriarchaler Normen praktiziert wurde. Gerade diese geschlechtliche Differenzie-rung wird von ihr als wesentliche Dimension der Konstitution und Legitimation von Staatlich-keit in der Frühen Neuzeit nachgewiesen. Weiter führt sie aus, dass die Geschlechterpolitik aufgeklärt-absolutistischer Institutionen zu größerer Gleichheit tendierte als die folgenden li-beral-bürgerlichen Gesellschaften.

Ein anderes Beispiel sind die Forschungen von Nathalie Zemon Davis. Sie untersucht auf mi-krohistorischer Ebene drei Frauenleben in der Frühen Neuzeit. Und legt dabei eine Geschichte der Möglichkeiten, der Handlungsspielräume von Personen frei. Davis zeigt die kreativen Handlungsspielräume von Frauen des 17. Jahrhunderts auf, die sich gerade deren gesellschaft-lichen Marginalpositionen verdankten, abseits der Zentren politischer und religiöser Macht.

Wie sich die Kategorie „Geschlecht“ im Laufe des 19. Jahrhunderts zu einer gesellschaftli-chen Hauptordnungskategorie entwickelte, hat besonders Ute Frevert in ihren Untersuchun-gen zu Geschlechterverhältnisses in der Moderne gezeigt. Die Kategorie Geschlecht zur Her-stellung von Differenz – auf der Ebene der sozialen Praxis sowie auf der des Diskurses – ent-wickelte sich immer mehr zu einem konstitutiven Strukturelement der bürgerlichen Gesell-schaft und wurde wiederum von dieser immer wieder neu hergestellt und zementiert.

Vorschläge zu einer Feministischen Epistemologie

Über die genannten Analysen hinaus, gab es bereits die ersten Ansätze einer neuen Epistemo-logie. Diese konzentrierten sich zunächst auf zwei Fragestellungen: 1. Auf welche Weise kon-stituiert die Abwehr des Subjektiven ein Erkenntnismodell (Epistemologie), das eine hierar-chische Geschlechterbeziehung befördert. Und 2. Wie sind zeitgenössische patriarchale Ver-hältnisse in den reduktionistischen Vorstellungen der (Natur-)Wissenschaften repräsentiert.

Drei Ansätze der feministischen Wissenschaft1sollen hier kurz vorgestellt werden:

Feministische Wissenschafts- und Gesellschaftstheorie ist in ihren Überlegungen der Logik der dichotomen Aufteilungen in der Wissenschaft nachgegangen und hat ihre eigene Leseart der Moderne und ihre eigenes theoretisches Bezugssystem entwickelt. Zentral dabei waren zunächst die Unterscheidung von biologischem und sozialem Geschlecht, von sex und gender, und weiterhin die Analyse der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung mit ihren weitreichen-den sozialpsychologischen Folgen. Dabei, so die Analyse, dient der weibliche Körper als Ma-trix für Projektionen von abgespaltenen Wünschen und Ängsten des sog. Modernen Men-schen. Das Weibliche steht nicht für sich selbst, sondern erfüllt die Funktion eines kulturellen Bildes, im Mythos des ewig Weiblichen mag es für Frauen vielleicht eine Vergangenheit ge-ben, aber keine Geschichte.


1Vgl. Sandra Harding, Feministische Wissenschaftstheorie. Zum Verhältnis von Wissenschaft und so-zialem Geschlecht, Hamburg 1991.

Dem hält der Feministische Empirismus folgendes entgegen: Dieser geht davon aus, dass Se-xismus und Androzentrismus gesellschaftlich bedingte Verzerrungen sind, die durch strikte Anwendung der bereits existierenden methodologischen Normen wissenschaftlicher Untersu-chung korrigiert werden können. Ihr Argument ist, dass Feministinnen eine umfassendere und kritischere Perspektive haben, aufgrund ihrer grundsätzlich kritischeren Haltung und damit prädestiniert sind Verdunklungsmechanismen zu beseitigen, denen Erkenntnis und Beobach-tungen unterliegen. Feministischen Wissenschaftlerinnen fallen somit androzentrische Verzer-rungen eher auf als Wissenschaftlern. Außerdem seien es die sozialen Bewegungen selbst die die herkömmliche Wissenschaft zu Objektivität gezwungen hätten. Man denke an das Beispiel der Lateinamerikanischen Revolutionen19. Jahrhundert oder die proletarischen Revolutionen am Ende desselben und beginnenden 20. Jahrhunderts, Entwicklungen die die Auffassungen von wissenschaftlicher Objektivität entscheiden beeinflusst hat. Kritisiert wurde seitens des feministischen Empirismus auch die Auswahl der untersuchten Ereignisse die zu einer andro-zentrischen Wissenschaft führten.

Ein solcher Ansatz ist sehr verführerisch, da er nur auf „unseriöse“ Wissenschaft abzielt und nicht aber auf den gesamten Ansatz der Wissenschaft. Doch er lässt außer Acht, dass die ge-sellschaftliche Verortung sehr wohl Einfluss auf die Methodiken und Epistemologien und da-mit auf die Ergebnisse einer Forschung selbst haben.

(slade) Das feministische Standpunktdenken: Dieser Ansatz hat seinen Ursprung in Hegels Dialektik von Herr und Knecht und in der Weiterentwicklung dieser Thematik durch Marx, Engels und Lukacs. Hier wird grundsätzlich davon ausgegangen, dass die gesellschaftliche Identität des Beobachters oder der Beobachterin eine wichtige Variable für die mögliche Ob-jektivität von Forschungsergebnissen ist. Daher sind feministische Standpunkte, die sich aus weiblicher Erfahrung gründen und universelle Charakterzüge besitzen, besser geeignet gesell-schaftliche Phänomene zu erklären. Außerdem können nach neueren Erkenntnissen der gesell-schaftlichen Strukturiertheit, heißt der Intersektionalität von Kategorien, feministische Stand-punkte vielfältig sein. Je nach Ethnizität (race), Klasse, Kultur etc. bringen sie verschiedene Standpunktperspektiven mit in die Untersuchungen, die diese umso objektiver gestalten.

Eine Besonderheit verdient m. E. eine Erwähnung: Das Konzept des Situierten Wissen. Eine ihrer Vertreterinnen Donna Harraway, geht davon aus dass erkenntnistheoretische (also episte-mologische) Überlegungen von einer Partikularität und Körperlichkeit aller Visionen ausge-hen müssen. Alle Sichtweisen haben demzufolge einen Ort, eine Position, die in methodischer Reflexion kenntlich zu machen ist. Jede Wissenschaftlerin hat ihr eingebettet sein in der Ge-sellschaft, ihr Herkommen und ihre Handlungsweise zu kontextualisieren. Standpunkte am Rande der Gesellschaft sind, wie bereits erläutert dazu besser befähigt. Da hier die Subjekte eben widersprüchlich, unabgeschlossene, unzulänglich und verletzlich, uneinheitlich und nicht ahistorisch existieren, und deshalb sei es eher zur Begegnung und Dialog fähig. Nicht Universalität sondern Partialität ist die Bedingung für Objektivität und Rationalität, und eine Sensibilität für Macht und Verantwortung eingeschlossen.

Der feministische Postmodernimus: Dieser Ansatz stellt beide vorgenannten grundsätzlich in Frage. Hier werden die Grundfesten der Wissenschaft angegriffen und mit den Mitteln bei-spielsweise der Dekonstruktion, der Historisierung, der Psychoanalyse, der Semiotik usw. nach Diskursgeschichten gesucht und nicht nach „Wahrheiten“. Wie wurde über das Frauen-wahlrecht geschrieben und geredet, wer hat darüber geredet, in welchen Medien zu welcher

Zeit, wer war das Publikum, sind Fragen die der Diskursgeschichte dienen und nicht der Her-stellung von „Wahrheiten“. Effekte dieser Forschungen waren die Denaturalisierung der Dif-ferenzen durch eine radikale konstruktivistische Sichtweise. Der Kategorie Geschlecht ent-spricht demnach keinerlei körperliche und natürliche Grundlage, sie maskiert nur mehr ein fragmentarisches Selbst.

Doch auch in diesen drei Ansätzen werden nicht immer konsequent die wissenschaftlichen Paradigmen wie Objektivität und Universalität in Frage gestellt.



Forderungen an eine feministische Epistemologie/Wissenschaft

Sie muss um wirkungsmächtig Analysen und Veränderungen zu betreiben methodologisch, konzeptuell und inhaltlich offen gestaltet werden. Nur dann kann sie kontroverse, spannungs-reiche Forschungs- und Diskussionsfelder bieten und verhindern in die gleichen Paradigmen-fallen der frühen Ansätze vermeiden. Theoretisches Desiderat muss dabei sein mit Subjekt-konzepten zu arbeiten, in dem das Subjekt zum einen zum aktiven Handeln fähig ist, also nicht nur herrschende Regeln und Normen ausführt, zum anderen darf der Ursprung des Han-delns nicht im Inneren des Subjekts (Bewusstsein, Wille usw.) verortet werden, das frei von jeglicher sozialer und kultureller Prägung ist. So wie männlichen Figuren der Geschichts-schreibung erscheinen. Das Subjekt darf also nicht als rational handelndes seine Interessen verfolgendes autonomes Wesen konzipiert werden. Ängste, Zwänge, Leid sind als Motivati-onsgrundlage durchaus denkbar, die Frage ist wie können diese konzeptualisiert werden oder sind diese überhaupt rekonstruierbar. Geschlecht muss als Kategorie gedacht werden, ausge-hend von einer interaktiven Herstellung einer Kategorie („doing gender“). Geschlecht hat man nicht, sondern man tut es. Die Bedeutung von Geschlecht, ist dabei handlungsleitende Dispo-sition (also selbstverständliche Denk- und Wahrnehmungsvoraussetzungen oder auch Hand-lungskompetenz) an denen sich Menschen orientieren. Die Kategorie Geschlecht muss als die Manifestierung einer gesellschaftsordnenden und -normierenden bipolaren Einteilung gespie-gelt werden also als Macht-Ordnungsprinzip. Nur eine solch gelagerte Forschung in Verbin-dung mit sozialen Bewegungen kann die Gesellschaft in unserem Sinne bewegen.

Und dann ist das heutige Geschlechterverhältnis auch nicht schon zehntausend Jahre alt, son-dern ein Ergebnis der Entwicklungen der europäischen Moderne seit dem ausgehenden Mit-telalter.

Ich möchte noch hinzufügen, das scheint mir entscheidend für politische Auseinandersetzun-gen, dass es m. E. keine Geschichte, Tradition, Rechtfertigung braucht um ein anderes Leben zu fordern. Wir müssen uns nicht auf „unsere“ Geschichte berufen können, um zu fordern dass alle Menschen mit Respekt, Achtung und Solidarität behandelt werden. Es ist mehr: Wir brauchen kein bestimmtes Geschlecht, keine Klasse, auch keine entsprechende Sprachen um zu fordern in Frieden zu leben. Selbst wenn der Mensch schon immer Krieg geführt hat, selbst wenn es die friedliche quasi matriarchale Klangesellschaft nicht gegeben hat, haben wir das Recht eine gleichberechtigte und solidarische Lebensweise zu fordern. Einfach, weil wir es tun!

Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!

Scientismo-R-colonizzazione della Mente

Intervento di Dr.ssa Muriel Gonzales Athenas alla conferenza “Sfidare la Modernità Capitalista II” Amburgo 3-5 Aprile 2015

Sono felice di essere in grado di discutere il tema della colonizzazione del pensiero con gli attivisti del movimento di liberazione curdo e in questo senso, vorrei ancora una volta ringraziarvi di cuore per l’invito.

Perché abbiamo bisogno, come ho sostenuto, di un’epistemologia critica e femminista? Nuovi studi, che includevano le intuizioni del movimento radicale-femminista, hanno indagato sulle funzioni politiche delle scienze (naturali). Questa costruzione sulla consapevolezza dell’interpretazione e della legittimazione delle ingiustizie sociali è stata definita come la differenza naturale nelle scienze. Ma non solo il campo delle relazioni di genere e le loro asimmetrie sono stati messi sotto critica, altre aree delle produzioni di conoscenza sociali dominante, come il nazionalismo, la scienza, il sessismo, la religione, ecc sono stati osservati in modo critico. Così, nei suoi scritti di analisi, molti dei quali non sono ancora stati tradotti, Abdullah Öcalan cita, giustamente, queste categorie e le critica come modelli di pensiero e pratiche sociali che devono essere superate. L’approccio di questo contributo si propone di guardare oltre queste categorie, chiedendo condizioni di produzione della conoscenza, circa schemi di pensiero auto-evidenti, che superino la matrice del pensiero occidentale-europeo.

In linea di principio dobbiamo prima riconoscere che la società oggi viene drenata con meccanismi, risultati, discorsi e strumenti che si riferiscono alla scienza. Il ruolo della scienza ha guadagnato sempre più significato durante l’Illuminismo europeo. È fondamentale guardare questa condizione sociale immutata e incontrastata di scienze o modelli scientifici cognitivi per analizzare il loro collegamento alle strutture sociali asimmetriche. Di seguito, vi spiegherò gli sviluppi storici di alcune epistemologie influenti della scienza, per discutere, dopo, alcuni approcci e modelli di epistemologia femminista.

La costruzione delle scienze.
Come hanno fatto i paradigmi dominanti e le scienze moderne ad emergere? Voglio spiegare questo processo sull’esempio di storia della scienza e la categoria di genere.

Nella seconda metà del 18° secolo, università e circoli colti spesso hanno pensato a come una teoria della storia e della storiografia sarebbe potuta essere costruita su nuovi pilastri concettuali. Vi ricordo che questo avveniva nel bel mezzo di dibattiti sull’emergere di stati-nazione in molti paesi d’Europa, quando l’Europa occidentale aveva, ormai, messo da parte le sue guerre di religione e diviso le regioni laicamente, quando le nuove tecnologie di produzione di massa sono state portate sul mercato.

La scienza teorica ha cambiato il proprio progetto di teorizzazione mettendo in un ordine trasmissibile i fenomeni nel tempo e nello spazio. L’enfasi era posto su un rapporto percepito gerarchicamente dalle parti, dal generale allo specifico. Praticamente questo significava che la re-concettualizzazione della scienza dell’essere umano veniva fondata su due gerarchie conclusive. La metafora educativa culturale comparata pone gli europei dell’Occidente cristiano come educatori di umanità, sopra tutti gli altri esseri umani. Le analogie tra l’istruzione dei bambini e le fasi di sviluppo della storia umana sono innumerevoli. E la seconda gerarchizzazione – attraverso lo sviluppo dell’antropologia specifica della donna – stava nella tendenza a vedere mascolinità nel tratto umano generale e una conseguente costruzione maschile specifica. Ad esempio, la ginecologia, che è stata recentemente sviluppata da esperti medici e biologi, è stata attribuita al sesso femminile, mentre il sesso maschile comprendeva le ambizioni cognitive diverse ed è stato trattato in diverse discipline accademiche.

Quindi non è sorprendente che ciò che è stato stabilito come la scienza della storia universitaria negli Stati-nazione del 19° secolo abbia visto la totale assenza della donna, apparsa soltanto marginalmente negli interessi storiografici. Così gli accordi scientifici della storia hanno cementato il presupposto che il sesso femminile appartenga più alla natura immutabile rispetto all’appartenenza della cultura rivolta, invece, verso il cambiamento storico. Questo nuovo concetto di storia generale, con l’attuazione di concetti e metodi della storiografia scientifica vincolante ha quindi bloccato un approccio alla storia delle relazioni di genere e si è concentrato sul suo soggetto principale: l’uomo bianco, dell’Europa occidentale, della classe media cristiana.

Quando le donne hanno ottenuto l’accesso alle scienze e alla politica, i ruoli di genere rigidi stabiliti nel 19° secolo avevano già esercitato le loro funzioni e attribuito alle donne specifici compiti. Questi ruoli non sono stati mantenuti rigidamente, tanto che anche le donne sono state ammesse all’univerisità. Ma ciò ha modificato in minima parte la costruzione del femminile fino ad oggi. Queste costruzioni, anche se non corrispondono alle esperienze storiche e sociali delle donne, costruiscono un sistema di riferimento che serve a garantire la gerarchia dei generi. Così dalla prospettiva critica della scienza femminista, il modello di genere è inteso come termine funzionale, posizionale e relazionale che attraversa altre categorie di strutture sociali come classe ed etnia e traccia un profilo di questi in modo specifico.

La postmodernità non ha portato ad un’ulteriore parità, anche se il discorso pubblico e dominante cerca di darci questa impressione. La politica dei principi universali così come i riferimenti alla globalizzazione hanno rivelato i tratti totalitari, attraverso lo strumento di socializzazione l’idea di uguaglianza è stato trasformato in inversione di allineamento e nell’eliminazione delle differenza che si traduce nella distruzione dell’altro. In questo processo, i seguenti paradigmi o, meglio ancora, le seguenti epistemologie, ovvero sistemi di pensiero, sono stati posti come base delle scienze moderne:
* Dicotomie, Binario di pensiero: specificità e funzionalità delle società moderne, moderne forme di vita, conoscenza moderna sono tutte descritte con dicotomie. In questo processo, la nozione di coppia viene costruita in maniera costruttiva per il nostro pensiero: Stato / famiglia, uomo / donna, adulto / bambino, individuale / collettivo, natura / cultura, uguaglianza / differenza, universalità / particolarità, uso comune / uso privato e, di conseguenza, modernità / postmodernità. Si potrebbe perennemente continuare questa lista. Questa dicotomia di esperienze e concetti, di pratica sociale e della differenza teorica si riduce ad aspetti funzionali e ad un’ unificazione di aspetti della vita. Poiché queste concettualizzazioni non sono ritenute essere prive di gerarchie, esse funzionano anche come motore per la differenziazione dei sottosistemi sociali. Esempio: donne – natura – privacy – famiglia > sistema di riferimento per le donne.

*Pensiero progressista – Positivismo: Lo sviluppo dell’umanità nello spirito del progresso. Scoperte, invenzioni, ma anche guerre e politica nel segno del progresso dell’umanità (gli oratori prima di me hanno già elaborato su questo).

*Posizioni soggettive: L’uniforme, identico soggetto che reagisce consapevolmente e logicamente per sé. Funziona come un sistema solare e richiede sovranità interpretativa universale. L’uomo e il suo incidere come storia generale e modello per qualsiasi matrice.

*Storia -lineare: Determinato, continuo, di auto-riproduzione. Deve essere in grado di resistere a qualsiasi critica soggettività

In molti studi femministi e di genere, sono stati elaborati molti approcci per proporre una storia diversa rispetto questi paradigmi:
Isabel V. Hull si è interessata a ciò, focalizzandosi sulla scrittura della storia politica: le condizioni di emergenza e l’impatto della prima età moderna dello statalismo in Germania. Contro i concetti modello degli storici di assolutismo, che collegavano questa emergenza con il concetto di disciplina sociale, lei arriva ad una differenziazione politica di genere degli stati della prima età moderna, che non operano pienamente nel senso di norme maschili-patriarcali. È questa differenziazione di genere che lei dimostra essere la dimensione essenziale della costituzione e legittimazione dello statalismo in età moderna. Ha inoltre elaborato che la politica di genere delle istituzioni illuminate-assolutiste tendevano verso una maggiore uguaglianza rispetto agli stati liberali.
Un altro esempio è la ricerca di Nathalie Zemon Davis. A livello micro-storico, essa prende in esame la vita di tre donne in età moderna, esponendo una storia di possibilità, camere di manovra di persone. Davis descrive le sale creative di manovra delle donne nel 17° secolo, nelle loro posizioni socialmente marginali, all’esterno dei centri del potere politico e religioso.

Soprattutto Ute Frevert elabora un modello in cui la categoria di genere è stata sviluppata seguendo un ordine principale societario del 19° secolo, inserendolo nella sua ricerca sulle relazioni di genere in età moderna. La categoria di genere per la costruzione della differenza – sia a livello di pratica sociale nonché a livello del discorso – si è sviluppata come un elemento strutturale costitutivo della società borghese ed è stato, quindi, ribadito e cementato in essa.
Suggerimenti per un’epistemologia femminista. I primi approcci si concentrano su due questioni: 1. In che modo la difesa contro il soggetto costruisce un’epistemologia soggettiva che perpetua un rapporto gerarchico di genere? 2. Come sono i rapporti patriarcali contemporanei rappresentati nei loro concetti riduzionisti delle scienze (naturali)?

Tre approcci alla scienza femminista possono essere introdotti qui brevemente:
Le teorie femministe della scienza e della società hanno esaminato la logica delle divisioni dicotomiche della scienza e hanno sviluppato un proprio metodo di lettura della modernità e il proprio quadro di riferimento teorico. La differenziazione tra sesso biologico e sociale, cioè tra sesso e genere, nonché l’analisi della divisione di genere del lavoro con ripercussioni socio-psicologiche di lungo termine sono state fondamentali per questo. In questo processo, secondo questa analisi, il corpo femminile funge da matrice di proiezioni di desideri e timori della donna cosiddetta moderna. Il femminile non sta per se stesso, ma soddisfa la funzione di un’immagine culturale, nel mito delle perennemente femminili, le donne possono avere un passato, ma non hanno una storia.

L’obiezione di empirismo femminista a questo è il seguente: si presuppone che il sessismo e l’androcentrismo siano distorsioni sociali che possono essere corretti dalla rigorosa applicazione delle norme metodologiche già esistenti di ricerca scientifica costruite. La sua tesi è che le femministe hanno una prospettiva più inclusiva e critica a causa del loro atteggiamento generalmente più critico e sono pertanto destinati ad abolire i meccanismi di oscuramento che sono alla base della conoscenza e delle osservazioni. Le scienziate femministe sono quindi più propense a percepire distorsioni androcentriche rispetto ad altri scienziati. Inoltre, le condizioni sociali hanno costretto la scienza tradizionale verso l’obiettività. Un esempio sono le rivoluzioni latinoamericane del 19° secolo e le rivoluzioni proletarie alla fine del 20° secolo, gli sviluppi che colpiscono le nozioni di oggettività scientifica in modo determinante. L’empirismo femminista ha criticato inoltre la raccolta selettiva dei risultati esaminati che hanno portato ad una scienza androcentrica.

Tale approccio è molto seducente perché mira solo alla scienza “poco seria”, ma non all’intero approccio scientifico. Ma ignora il fatto che la localizzazione sociale ha numerosi impatti sui metodi e sulle epistemologie e quindi sui risultati di una ricerca.

Il punto di vista femminile della teoria. Questo approccio è emerso dalla dialettica di Hegel e Herr Knecht nello sviluppo di questa tematica attraverso Marx, Engels e Lukacs. L’ipotesi principale è che l’identità sociale dell’osservatore sia una variabile importante per la possibile obiettività dei risultati della ricerca. Così, i punti di vista femminista che derivano dall’esperienza femminile e possiedono caratteristiche universali, sono maggiormente in grado di spiegare i fenomeni sociali. Inoltre, dopo le nuove scoperte dello strutturalismo sociale, cioè la intersezionalità di categorie, posizioni femministe possono essere molto diverse. A seconda di etnia, razza, classe, cultura, ecc portano con sé varie prospettive dell’analisi, rendendola più oggettiva.

Credo che una particolarità merita di essere menzionata: il concetto di conoscenza situata. Uno dei suoi difensori, Donna Harraway, presume che le teorie epistemologiche devono assumere una particolarità e la fisicità di tutte le visioni. Tutti i punti di vista occupano così uno spazio, una posizione che deve essere riconosciuta in riflessione metodica. Ogni scienziato deve contestualizzare il loro radicamento nella società, il loro background e il loro comportamento. I punti di vista ai margini della società sono, come abbiamo elaborato, i più adatti per farlo. Postmodernismo femminista: questo approccio mette fondamentalmente in discussione i due approcci precedentemente menzionati.

Ad esso sono collegati tutti i pilastri della scienza con i vari metodi. Gli effetti di questi studi sono stati naturalizzazione delle differenze attraverso un punto di vista costruttivista radicale. La categoria di genere, pertanto, non si basa su un terreno fisico e naturale, ma piuttosto maschera un sé frammentato.
Ma anche questi tre approcci non sempre mettono i in discussione i paradigmi scientifici, quali obiettività e universalità.

Domande per una scienza/epistemologia femminista.
Per essere in grado di articolare analisi e cambiamenti efficienti, essa deve essere progettata in modo aperto metodologicamente, concettualmente e con dei solidi contenuti. Solo così si possono offrire campi di ricerca e di discussione controversi. La Desideratum teorica deve essere disponibile a lavorare con i concetti soggettivi, in cui il soggetto è in grado di compiere un’azione, ed esegue non solo regole e norme. D’altra parte l’origine del ricorso non deve essere localizzato all’interno del soggetto (mente, volontà, ecc), che è libero da tutte le influenze sociali e culturali. Il soggetto non deve essere concepito come un essere autonomo che agisce razionalmente perseguendo i propri interessi. I timori, gli obblighi, le sofferenze sono anche le basi motivazionali concepibili. La domanda è: come possono essere concettualizzati o se possono essere ricostruiti. Il genere deve essere pensato come una categoria, sulla base di una produzione interattiva di una categoria. Uno non deve avere un genere, ma fa un genere. Il significato di genere è (condizioni cioè di pensiero auto-evidente e percezione o la responsabilizzazione anche) una disposizione di azione-guida di orientamento per le persone. La categoria di genere deve essere rispecchiarsi come la manifestazione di un ordine sociale e norming bipolare, cioè come principio organizzativo di potenza. Solo una tale ricerca sostenuta in collaborazione con i movimenti sociali può muovere la società nel nostro senso.

Così le relazioni di genere di oggi non sono vecchie di diecimila anni, ma sono la causa degli sviluppi dell’era moderna europea dal tardo Medioevo.
Vorrei anche aggiungere che sembra fondamentale per me il fatto che non si abbia bisogno di fare affidamento sulla “nostra” storia, di esigere che tutte le persone siano trattate con rispetto, dignità e solidarietà. C’è di più: non abbiamo bisogno di un genere particolare, nessuna classe, non lingue corrispondenti per chiedere una vita in pace. Anche se l’essere umano è sempre stato in guerra, anche se la società matriarcale pacifica non è quasi mai esistita, abbiamo il diritto di esigere una vita di uguaglianza e di solidarietà. Semplicemente perché lo facciamo!

Grazie mille per la vostra attenzione!